Arnaud De Lie: „Das Rennen ist niemals zu Ende“.
Das Frühjahr ist im Radsport hart, doch alle bisherigen Rennen zielen dabei nur auf Paris-Roubaix ab. Die Favoriten auf einen Sieg bei der „Hölle des Nordens“ sind der Niederländer Mathieu Van der Poel und der Belgier Wout van Aert. Einem anderen Belgier werden seit 2021 Außenseiterchance nachgesagt: Florian Vermeersch von Lotto Dstny. Für seinen Kollegen Arnaud De Lie ist es das Debüt bei Paris-Roubaix.
Arnaud, Du wirst Dein Debüt bei Paris-Roubaix in diesem Jahr geben. In der Woche warst Du zweimal auf der legendäre Strecke unterwegs, erst mit zwei Teamkollegen und dann mit dem gesamten Team. Wie war es?
Arnaud De Lie: Ich lerne jedes Mal etwas Neues … über die Ausrüstung, aber auch über andere Dinge, die man bei Paris-Roubaix beachten muss. Am Sonntag wird es für mich eine große Entdeckung werden. Es ist meine erste Teilnahme und ich muss nichts beweisen, aber natürlich möchte ich ein gutes Rennen fahren.
Natürlich musst Du bei Deinem Debüt niemandem etwas beweisen. Trotzdem gehst Du mit gewissen Ambitionen in Paris-Roubaix. Was ist Dein Ziel?
Arnaud De Lie: Ich strebe kein bestimmtes Ergebnis an, denn dies ist ein Rennen, bei dem Erfahrung sehr wichtig ist und bei dem auch Pech eine große Rolle spielt. Aber ich werde auf jeden Fall darum kämpfen. Das Rennen ist niemals zu Ende, auch wenn man mit mechanischen Problemen am Straßenrand steht. Das muss ich im Hinterkopf behalten. Beim Omloop Het Nieuwsblad habe ich bereits gezeigt, dass ich ruhig bleiben kann, wenn etwas passiert, und das werde ich auch am Sonntag.
Florian, Du hast 2021 auf dem Podium gestanden. Du bist die Speerspitze von Lotto Dstny. Welches Ziel verfolgst Du an diesem Sonntag?
Florian Vermeersch: Dieser Podiumsplatz hat plötzlich äußerst hohe Erwartungen geweckt … die Leute vergessen manchmal, dass ich damals erst 22 war und auch jetzt erst 24 bin. Ich kann also noch sehr viele Fortschritte machen.
Ich werde mich nicht über ein bestimmtes Ergebnis äußern … ich möchte einfach ein gutes Rennen fahren. Ich werde mich nicht wie 2021 für eine frühe Fluchtgruppe entscheiden, aber ich werde aufmerksam bleiben und auf interessante Bewegungen achten. Eigentlich kann ich nicht auf die Beschleunigung von Mathieu Van der Poel oder Wout van Aert warten, den beiden großen Favoriten. Ich muss mein eigenes Rennen fahren und hoffe, dass ich damit ein gutes Ergebnis hole. (TX)
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