Andrea Petković: „Ich glaube, wir vergessen oft, wie dankbar wir sein müssen“.
Am 19. Juni starten die Special Olympics Nationale Spiele Berlin. Bis 24. Juni gehen 4.000 Athletinnen und Athleten in 20 Sportarten an den Start. Für die Sportlerinnen und Sportler geht es dabei auch um die Qualifikation für die Special Olympics World Games Berlin 2023. Auch Tennis wird in Berlin gespielt und Andrea Petković nahm sich die Zeit für eine Trainingseinheit mit Samantha Eckert und Louis Kleemeyer.
Wie empfanden Sie die Trainingseinheit?
Andrea Petković: Es hat total Spaß gemacht!
Es war super beeindruckend mit den … ich wollte schon mit den Jungs sagen, aber Mädels und Jungs zu spielen. Dazu auf Rasen, wo sie noch nie zuvor drauf gespielt hatten. Das ist echt nicht so einfach … da haben sich auch schon professionellere Spielerinnen und Spieler sehr schwer getan, aber sie haben das super gemacht. Es hat dann auch noch geregnet … auf feuchtem Rasen ohne Rasenschuhe, das war schon sehr, sehr gut. Ich hatte sehr viel Spaß!
Was war die Besonderheit, mit Athletinnen und Athleten der Special Olympics zu trainieren und sich auszutauschen?
Andrea Petković: Ich glaube, dass wir als Profis oftmals vergessen, eigentlich wie dankbar wir für unsere Möglichkeiten sein müssen. Sich hier auszutauschen hat mir gezeigt, egal auf welchem Niveau, Tennis ist immer Tennis. Die Herausforderungen sind immer die gleichen, man hat total viele Gemeinsamkeiten. Das ist immer sehr interessant zu sehen, egal mit wem man sich unterhält.
Konnten Samantha Eckert und Louis Kleemeyer durch das Training und das Trainingsspiel eine zusätzliche Motivation für die Special Olympics Nationale Spiele Berlin für ihre Spiele gewinnen?
Andrea Petković: Ich hoffe es doch … ich hoffe es wirklich. Ihr Turnier beginnt am 20. Juni, zuvor ist am 19. Juni unser Finale, von daher ist es auch für uns Profis eine Motivation weit zu kommen, um auch noch deren Matches zu verfolgen. Die Chance zu haben, dabei zu sein. Ich glaube, dass es auch unsere Aufmerksamkeit erhöht! Wenn ich in Berlin wäre, würde ich definitiv einige Spiele verfolgen. Das wichtigste ist aber, das man sich gegenseitig motiviert.
Wie wichtig ist Ihnen denn Inklusion?
Andrea Petković: Sehr, sehr wichtig! Bei uns im Tennis, ich glaube es ist in keiner anderen Sportart der Fall, sind bei den Grand Slams immer die Rollstuhlspieler mit dabei und haben dort parallel ihre Wettkämpfe. Ich kenne keine Tennisspielerin oder keinen Tennisspieler, die sich diese Spiele nicht anschauen. Deswegen sind wir im Tennis vielleicht näher dran als andere Sportarten. Ich denke auch, das sollte mehr der Fall in anderen Sportarten werden, dass man sich gemeinsam präsentiert. Das man allen Menschen eine größere Plattform bietet.
Aber auch im Tennis könnte es noch besser sein!
Die Open in Berlin enden am 19. Juni, also am Tag wenn die Special Olympics Nationale Spiele Berlin offiziell beginnen. Werden Sie in Berlin sein und sich dann ein paar Wettkämpfe anschauen?
Andrea Petković: Wir haben in der Woche ein Turnier in Bag Homburg, in der Nähe von Frankfurt … daher muss ich hier schon sehr weit kommen. Meine Motivation ist also gegeben. Wenn ich weit komme, dann schaue ich mir auf jeden Fall einiges an. Ansonsten habe ich natürlich meine Turniere. (Special Olympics/TX)