Alexander Zverev: „Halle ist einfach das perfekte Vorbereitungsturnier“.
Alexander Zverev ist sportlich wieder zurück. Nach seiner schweren Verletzung bei den French Open im vergangenen Jahr, kam der 26-jährige Hamburger in diesem Jahr bis ins Halbfinale. Und auf die Sandplatzsaison folgt die Rasenplatzsaison, und Alexander Zverev schlägt auf dem Weg nach Wimbledon ab dem 17. Juni in Halle auf. Die TERRA WORTMANN OPEN feiern in diesem Jahr ihr 30. Turnierjubiläum.
Das ATP-Turnier in Halle feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem Turnier?
Alexander Zverev: Meine erste Erinnerung ist der Sieg meines Bruders mit Mikhail Youzhny 2007 im Doppel. Damals war ich das erste Mal mit dabei. Ich weiß noch, dass ich ein Foto mit Roger Federer gemacht habe, das lange als riesiges Poster in meinem Kinderzimmer in Hamburg über meinem Bett hing.
Sie standen früh in Ihrer Karriere schon zwei Mal im Finale, auch gegen Roger Federer. Wie war das Erlebnis, dem Rekordchampion gegenüber zu stehen?
Alexander Zverev: Ich habe sogar zweimal gegen Roger Federer in Halle gespielt. Das Halbfinale 2016 war mein allererster Top10-Sieg, ein wunderschönes Erlebnis, an das ich mich gerne zurück erinnere. 2017 im Finale hat er mich dann relativ glatt geschlagen. Somit war 2016 für mich definitiv das bessere Erlebnis.
Was macht den besonderen Reiz des Turniers in Halle aus, direkt zwischen den Grand Slams in Paris und in Wimbledon?
Alexander Zverev: Halle ist einfach das perfekte Vorbereitungsturnier. Viele große Champions, allen voran natürlich Roger Federer, haben die Terra Wortmann Open jahrelang gespielt und danach in Wimbledon erfolgreich abgeschnitten. Es liegt nicht viel Zeit zwischen den French Open und Wimbledon, da ist Halle natürlich sehr gut gelegen und macht uns Profis die Vorbereitung einfacher.
Die Rasensaison ist eine besondere Herausforderung für die Profis, mit dieser schnellen Umstellung nach vielen Sandplatzwochen und dem raschen Saison-Highlight in Wimbledon? Wie schwer oder leicht fällt Ihnen dieser Wechsel der Beläge? Was ist denn die größte Schwierigkeit beim Rasentennis generell?
Alexander Zverev: Rasentennis ist komplett anders als alle anderen Beläge. Wir Spieler sind es kaum gewohnt, auf Rasen zu spielen. Es ist einfach kein Belag, auf dem man seit Kindesbeinen trainiert, deswegen muss man Rasentennis im Grunde jedes Jahr völlig neu erlernen. Aber ich liebe das Spiel auf Rasen, auch wenn mir die Erfolge, die ich auf Sand oder Hartplatz schon hatte, bisher noch fehlen. Aber Rasentennis ist einfach ein großer Teil der Geschichte unseres Sports.
Als das Turnier damals startete, war die Skepsis gegenüber dem Experiment ATP-Rasentennis mitten in Deutschland wirklich groß. Wie beurteilen Sie das, was in Halle bis heute so geschaffen wurde?
Alexander Zverev: Halle ist nach Wimbledon das größte Rasenturnier, das es auf der Welt gibt. Es ist auch eines der schönsten Stadien auf der Tour. Dass es aber Skeptiker gab, war noch vor meiner Geburt. Ich selber kenne die Terra Wortmann Open nur als das renommierte Turnier, das es heute ist.
Und was war Ihr schönster und was war Ihr schwierigster Moment in Halle?
Alexander Zverev: Definitiv der Sieg gegen Roger Federer! Das zu schaffen, dann auch noch in Deutschland, war am Ende schon extrem besonders für mich. Und so richtig schwierige Momente gab es eigentlich nicht … Halle ist immer wunderschön. Allerdings habe ich im Einzel und im Doppel zusammengenommen bereits vier Mal im Endspiel verloren. Es wäre schön, auch mal ein Finale zu gewinnen.
Was wünschen Sie dem Turnier in Halle für die weitere Zukunft; und was sich selbst auf dem Centre Court der OWL ARENA?
Alexander Zverev: Ich habe gehört, dass Halle große Pläne hat und versucht, ein 1.000er-Event zu werden. Dies wäre wunderschön, wenn das passiert. Ansonsten wünsche ich dem Turnier alles Gute und dass es seine Erfolgsgeschichte fortführen kann … dann hoffentlich mit guten Ergebnissen für mich. (TX)
Foto: Copyright-Corinne-Dubreuil