Sebastian Hoeneß: „Ich denke, wir sind sehr gut gewappnet“.
Um 20:45 Uhr findet das Hinspiel in der Relegation zwischen dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV statt. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß empfängt den Zweitligisten aus der Hansestadt. Zwei immer noch klangvolle Vereinsnamen im deutschen Fußball, aber auch kommende Saison muss einer dieser beiden Vereine in der 2. Liga spielen. Auf der offiziellen PK wirkte der VfB-Trainer absolut positiv.
Herr Hoeneß, man hätte am Samstag den Klassenerhalt fest machen können, nun steht man in der Relegation. Wie lange hat es gebraucht, den Fokus auf die beiden Spiele gegen Hamburg zu richten? Oder hat der Verein, der ganze Trainerstab und die Spieler sofort gesagt: „Jetzt erst recht“ …
Sebastian Hoeneß: Wir waren direkt nach dem Spiel noch nicht im Fokus auf die Relegation, wir waren erst einmal enttäuscht, dass wir den Klassenerhalt nicht nach dem 34. Spieltag gepackt haben. Da müssen wir auch gar nicht drum herum reden. Und auch der Sonntag hat gezeigt, dass der Samstag uns noch nachhängt. Doch für mich ist das ganz normal. Ich hätte es eher merkwürdiger gefunden, wenn dem nicht so gewesen wäre. Deswegen hatten wir uns dazu entschieden, am Montag nicht zu trainieren, sondern einfach noch einmal Abstand zu bekommen … den Kopf einfach frei zu bekommen. Im Nachgang war es genau richtig, weil die Jungs seit Dienstag alle wieder einen richtig guten Eindruck machen. Das ist die Ausgangslage und nun sind wir alle wieder voll fokussiert … fokussiert auf die zwei Partien gegen den HSV.
Und was wir auch alle nicht vergessen sollten: Als ich beim VfB begonnen habe, standen wir auf Tabellenplatz 18, und im Umfeld habe ich gehört, dass der VfB ein Himmelfahrtskommando ist. Jetzt stehen wir auf Rang 16 und haben weiterhin den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Das ist einfach die Chance, die wir jetzt haben.
Sowohl der VfB Stuttgart als auch der Hamburger SV erhielten zum Abschluss der Saison einen sportlichen Dämpfer. Wobei das Finale in der 2. Liga deutlich dramatischer war. Glauben Sie, dass der letzte Spieltag bei den Hamburgern in irgendeiner Form noch in den Köpfen steckt?
Sebastian Hoeneß: Ich habe mir die beiden Spiele parallel angeschaut … das war schon sehr dramatisch, der Sport kann mitunter sehr, sehr hart sein. Das tut weh, für alle, die es mit dem HSV halten … doch von mir gibt es bestimmt keine Häme. Doch auch mein Mitleid werden sie sicherlich nicht brauchen. Aber das ist auch nicht mein Thema, ich beschäftige mich mit dem VfB Stuttgart.
Wer ist der Favorit in den beiden Spielen? Wer hat mehr Druck?
Sebastian Hoeneß: Ich glaube, auf beiden Mannschaften lastet ein gewisser Druck. Ich denke, vor der Saison haben beide Vereine nicht mit der Relegation geplant. Der VfB dachte bestimmt, er wird einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen, und der HSV wollte bestimmt direkt aufsteigen. Doch es ist jetzt wie es ist, und beide Mannschaften müssen damit umgehen. Von daher verspüren beide Mannschaften einen gewissen Druck, und am Ende entscheidet meiner Meinung nach ganz allein die Birne. Es geht für mich darum, wer mit der ganzen Situation am Ende des Tages einfach besser umgehen kann. Ich denke, wir sind sehr gut gewappnet. (VfB Stuttgart/TX)