Lukas Kampa: „Wir wollen in der Weltrangliste klettern“.
Lukas Kampa ist im Volleyball ein weinig rumgekommen. Von seiner Geburtsstadt Bochum ging es raus in die Welt, unter anderem nach Italien, nach Russland, in die Ukraine und nach Polen. Und fast überall feierte der 1,95 Meter große Zuspieler mit seinen Teams Erfolge, wie etwa die Meisterschaft 2020/21 mit Jastrzebski Wegiel. Trotz seiner 35 Jahre will der Kapitän der Nationalmannschaft weiterhin angreifen.
Wie kräftezerrend waren die Saisons innerhalb der Pandemie?
Lukas Kampa: Für mich war es die längste Zeit, die ich am Stück im Ausland war, da die Vorbereitung schon früh angefangen hat. Zu Beginn der Saison hatte ich die Sorge, dass sich die Atmosphäre in der Halle immer nach Trainingsspielen anfühlen wird. Irgendwann habe ich es als „neue Normalität“ empfunden, leider. Der Titel war natürlich in der Geisteratmosphäre ohne Fans besonders schade für alle. Aber ich habe es trotzdem immer geschafft, diese Wettkampfspannung aufzubauen und zu halten. Die angeordnete Quarantäne-Pause zwischendurch war für mein Alter dann doch angenehmer bei der hohen Frequenz der ganzen Spiele.
Wie siehst Du Deine Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft? In welcher Rolle siehst Du Dich in dieser Mannschaft?
Lukas Kampa: Mein Ziel ist es, weiter Teil der Mannschaft zu bleiben, im Sommer dabei zu sein. Volleyball Nations League heißt in meinem Alter primär „überleben“ und dann im Idealfall bei der Weltmeisterschaft voll anzugreifen. Natürlich bedingt das eine das andere. Nach wie vor wird bei mir das Thema Gesundheit oben stehen und ich muss sehen, wie fit ich aus der Saison komme und wie viel ich im Sommer überhaupt leisten kann. Aktuell fühle ich mich sehr, sehr gut und dementsprechend will ich mich sehr gerne im Sommer anbieten und weiterhin einfach einbringen.
Auf welchem Niveau befindet sich die Nationalmannschaft?
Lukas Kampa: Unser Team hat richtig viele Möglichkeiten, einige von uns spielen eine starke Saison, sind in ihren Vereinen mittlerweile unumstrittene Stammspieler. Wir passen als Mannschaft sehr gut zusammen, die Zusammenarbeit macht Spaß. Ich glaube viele von uns haben das Gefühl, wir müssen noch etwas beweisen und wollen noch mehr zusammen erreichen. Wir haben noch Ziele.
Wie beurteilst Du aktuell die Mischung in der deutschen Nationalmannschaft aus erfahrenen und vielen jungen Spielern?
Lukas Kampa: Entweder sie werden immer jünger oder ich werde immer älter … aber die Integration der jungen Spieler geht eigentlich immer recht schnell, weil man sich teilweise schon aus der Liga kennt und alle unterstützen sich gegenseitig.
Das ist bei mir zwar schon eine Weile her, aber ich weiß noch, dass ich als junger Spieler diese Integration als sehr schnell wahrgenommen habe. Alle sind total offen, keiner versteckt sich, man spricht viel. Man tauscht sich einfach von Anfang an offen aus. Wir haben auch kein wirklichen Aufnahmerituale, die Haare bleiben dran!
Wie lautet die Zielsetzung für die Volleyball Nations League?
Lukas Kampa: Wir wollen in der Weltrangliste klettern und das ist auch machbar. Die Vergabe der Weltranglistenpunkte hat sich ja insofern geändert, dass es einen deutlichen Mehrwert hat, wenn man Teams schlägt, die in der Weltrangliste höher stehen. Das klare Ziel lautet also: Aufwärts in der Weltrangliste! (DVV/TX)