Sebastian Heymann: „Donnerstag drei Punkte mit unseren Fans im Rücken holen“.
Frisch Auf Göppingen belegt aktuell den fünften Platz in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Damit würden sich die Schwaben automatisch am Ende der Saison für den Europapokal qualifizieren. Das Problem: Es stehen noch sechs Spieltage aus und laut Sebastian Heymann gibt es noch bis zu fünf Konkurrenten. Doch Frisch Auf Göppingen hat es in der eigenen Hand, auch heute um 19:05 Uhr gegen den HSV.
Sebastian, Dein Verein Frisch Auf Göppingen steht auf dem fünften Platz, der zur Teilnahme am Europapokal berechtigt. Mit Blick auf das Restprogramm, glaubst Du, Ihr könnt es packen?
Sebastian Heymann: Die Chancen sind nach aktuellem Stand eigentlich ganz gut. Das Restprogramm ist machbar und was viel wichtiger ist, wir haben es selbst in der Hand und müssen nicht danach schauen, was die anderen Mannschaften machen.
Wir sind aktuell in einer guten Form, auf welcher wir aufbauen können. Auch in den schlechteren Spielen, wie zum Beispiel in Flensburg, waren immer wieder Dinge mit dabei, auf denen man aufbauen kann. Es wird jetzt extrem wichtig, dass wir einfach von Spiel zu Spiel schauen. Am Donnerstag kommt mit Hamburg ein sehr schwerer Gegner. Durch den gesicherten Klassenerhalt haben sie gar keinen Druck mehr. Bei uns dagegen geht es um viel, denn es ist nicht nur so, dass der Verein und unsere Fans in den Europapokal wollen, sondern auch wir als Mannschaft sind heiß drauf. Daher heißt es von Spiel zu Spiel zu schauen und den ersten von sechs Schritten zu machen … also am Donnerstag drei Punkte mit unseren Fans im Rücken holen!
Du hast die Partie gegen Hamburg bereits angesprochen. Eigentlich ist es ein Pflichtsieg. Was erwartest Du von der Partie?
Sebastian Heymann: Eine ähnliche Partie wie im Hinspiel. Hamburg hat eine gute Mischung in der Mannschaft, aus jungen Spielern mit hoher Qualität sowie älteren Hasen, die genau wissen, wie es in der Bundesliga so läuft. Da ist Manuel Späth zu nennen und mit Johannes Bitter haben sie einen der erfahrensten und immer noch besten Torhüter der Liga im Kasten stehen. Und wenn Jens Vortmann kommt, geht die Qualität zwischen den Pfosten nicht wirklich runter. Wirklich eine gute Mischung aus jungen und alten Spielern.
Wir müssen schauen, dass wir hart in der Abwehr verteidigen und im Angriff die Chancen, die wir bekommen, auch machen. Hamburg kommt über das Tempospiel und da ist es wichtig, dass wir in der Abwehr gut stehen sowie mit gutem Passspiel selber schnelle Tore erzielen.
Wer ist der härteste Konkurrent?
Sebastian Heymann: Aktuell sehe ich noch vier Mannschaften, die um den fünften Platz spielen. Das sind wir, Wetzlar, Leipzig und Melsungen. Man darf jedoch auch nicht Lemgo und die Rhein-Neckar Löwen vergessen, die auch noch rechnerische Chancen haben. Das sind die, die nach jetzigem Stand um den einen Platz spielen, der in den Europapokal führt. Wir müssen aktuell jedoch allein nur auf uns schauen.
Kurz zu Deinen Statistiken in dieser Saison. Du stehst derzeit bei 96 Toren mit einer Quote von 64 Prozent und 56 Assists. Wie zufrieden bist Du persönlich mit dieser Ausbeute und Deiner Saison?
Sebastian Heymann: Grundsätzlich bin ich mit meiner Saison sehr zufrieden. Vor allem bis zur EM, danach hatte ich auch noch gute Spiele, bin jedoch mit meiner verletzten Schulter ausgefallen, die auch noch ein paar Probleme macht. Daher bin ich auf der einen Seite zufrieden, auf der anderen Seite habe ich dadurch Spiele verpasst. Ich hoffe, dass ich jetzt in den letzten sechs Spielen der Mannschaft durch gute Leistung noch helfen kann.
Wo siehst Du noch Potenzial in Dir?
Sebastian Heymann: Eine gute und schwere Frage … ich sehe eigentlich überall in meinem Spiel noch Steigerungspotenzial, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.
Wir spielen eine recht offensive Abwehr, gerade mit Jacob Bagersted, da sehe ich noch Potential was defensive Reaktionen angeht. Auch im direkten Zusammenspiel.
Im Angriff möchte ich noch variabler werden, auch was das Wurfrepertoire angeht. Nicht nur den Sprungwurf, sondern auch mal einen guten beidseitigen Schlagwurf, auch was die Kooperation mit Kreisläufer Kresimir Kozina angeht. Die ist schon sehr gut, aber auch da ist noch Luft nach oben. Ich versuche mich in allen Bereichen zu verbessern und da habe ich hier in Göppingen einen sehr guten Trainer, der mit mir daran arbeite. Und natürlich meine Mitspieler hier, die einem helfen und pushen. (LB)