Toni Söderholm: „Es war ein sehr positives Turnier für uns“.
Eine absolut sensationelle Eishockey-Weltmeisterschaft in Riga endet ohne Medaille für die deutsche Nationalmannschaft. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm spielte mit Leidenschaft, Löwenherz und zeigte, an einem guten Tag kann man jede Nation auf dem Eis bezwingen, kämpferisch und spielerisch. Im Interview nach dem Turnier und einem starken vierten Platz zieht Toni Söderholm ein erstes Fazit.
Herr Söderholm, ein starker vierter Platz bei der WM in Riga. Trotzdem muss das letzte Spiel angesprochen werden. Hat die mentale Stärke gefehlt?
Toni Söderholm: Wenn man zweimal 5 Minuten gut spielt in einem Spiel … muss man beim Fazit wohl sagen, dass die mentale Kraft nicht mehr da war. Ein starker Gegner hat damit auch zu tun, der uns für unsere Fehler bestraft hat … das hat uns die letzte Energie dazu geraubt. Wie wir uns auf das Spiel vorbereitet haben, kann ich den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Alle haben so hart gepusht, wie es noch möglich war. Leider war das Ergebnis enttäuschend, aber wir brauchen die Erfahrung um stärker zu werden.
Unter dem Strich bleibt es ein überragendes Turnier. Wie analysieren Sie die Leistung Ihrer Mannschaft?
Toni Söderholm: Es war ein sehr positives Turnier für uns. Ich glaube, wir haben viele Identität herausgefunden, was die Nationalmannschaft betrifft. Wir sind stärker geworden. Spielerisch haben wir uns zu den letzten Turnieren gesteigert. Wir haben viel stärker und viel besser gegen die stärksten Mannschaften des Turniers gespielt, als vor zwei Jahren. Es gibt auf alle Fälle Hoffnung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir müssen jetzt alle knallhart weiter arbeiten, damit wir diese Momente wieder erleben dürfen.
Deutschland hat mit dieser Mannschaft mitgefiebert. Es ist ansteckend!
Toni Söderholm: Es ist ansteckend, wenn die Mannschaft sich so präsentiert. Es ist leicht, dass man mit so einer Mannschaft eine Gemeinschaft findet. Es fällt leichter sich mit dieser Mannschaft zu identifizieren. Die Jungs haben es auch verdient. Das Lob, diese Platzierung, diesen vierten Platz, das haben sich die Jungs alles selber erarbeitet. Das haben sie sich verdient.
Wie ich auch schon mehrmals während der Weltmeisterschaft gesagt habe, es ist eine absolute Ehre mit solchen Spielern, solchen Athleten zu arbeiten. Diese Jungs sind einfach top!
Wenn Sie mit diesem Turnier im Kopf in die weitere Zukunft blicken, was sind Ihre persönlichen Eindrücke?
Toni Söderholm: Es geht auf alle Fälle weiter … die wichtigste Arbeit passiert in den Vereinen im Nachwuchs, in den kleinen Eishallen, die Eltern haben einen sehr großen Anteil, oder die Eltern und die Nachwuchstrainer … sie alle haben Anteil an dieser Platzierung. Ich darf mit den besten Spielern der Nation arbeiten, aber vieles passiert in den Vereinen für den Nachwuchs und deren Arbeit ist unbezahlbar. Ich hoffe, jeder pusht dort, denn es lohnt sich. (DEB/TX)
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